Vom 6. bis 8. September 2024 trafen sich für das Netzwerktreffen von Watt°N in Esens wattenmeerbegeisterte Menschen, um gemeinsam in Austausch zu gehen, spannendes über die Landschaft und Geschichte rund in und rund um Esens zu erfahren, sich in diversen Workshops und Aktionen auszuprobieren und gemeinsam die Küste zu erleben.
Nach und nach trudeln Freitagabend alle in der Jugendherberge in Esens ein: Anmeldeformular unterschreiben, das schicke Teilnehmerbändchen umbinden und die anderen Teilnehmer*innen begrüßen. Dann die Sachen aufs Zimmer bringen und bis zum Abendessen chillen. Das Wochenende wird viele Aktionen und Programmpunkten bereithalten – viele davon von aktiven Teamer*innen durchgeführt, unterstützt von externen Expert*innen.
Bei Kennenlernspielen finden wir neben den Namen der anderen Teilnehmer*innen heraus, wer wo und wann seinen*ihren Freiwilligendienst gemacht hat, wo wir aktuell beheimatet sind und wie schnell wir einen aus Menschen bestehenden Gordischen Knoten entwirren können (sehr schnell ;-)).
Wieder entwirrt gab es von Heike Remmers vom Wattwanderzentrum Ostfriesland einen super spannenden Vortrag über Faszinierendes des Sternenhimmels, die Beobachtung und Fotografie von Sternen als Privatperson und zum Thema Lichtverschmutzung. Wir hatten auch Gelegenheit, außerirdisches Material in den Händen zu halten – Meteoritenmaterial! Leider war der Himmel am Abend wolkenverhangen, sodass eine Live-Beobachtung der Sternenbilder nicht möglich war. Dafür aber gemütliches Beisammensein am Lagerfeuer – selbstverständlich mit Stockbrot und Marshmallows.
Am nächsten Morgen trafen sich sportliche Frühaufsteher*innen bereits vor dem Frühstück unter freiem Himmel vor der Jugendherberge um mit Yoga in den Tag zu starten. Nachdem sich dann alle Teilnehmer*innen am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, teilten wir uns auf die Workshops auf.
So erkundete eine andere Gruppe während eines Kräuterworkshops auf dem Gelände der Jugendherberge, welche Kräuter dort vertreten sind und erfuhr, wozu sie verwendet werden können. Anschließend wurde gemeinsam eine Erkältungstinktur aus Rosmarin hergestellt – quasi als Vorbereitung auf die nächste Erkältungswelle.
Ebenfalls an der Jugendherberge starteten die Teilnehmenden, die im Foto-Workshop verschiedene Kameraeinstellungen und Blickwinkel ausprobierten, und so Objekte ganz neu in Szene setzten. Dafür ging es auch mit dem Fahrrad in die Umgebung und bis zur Küste.
Auch eine weitere Gruppe war mit dem Fahrrad unterwegs. Zunächst lauschten die Teilnehmenden jedoch zum Einstieg einem kurzen und überaus unterhaltsamen und anschaulichen Vortrag von Axel Heinze vom Museum „Leben am Meer“. Danach geleitete Axel Heinze die Gruppe durch die Landschaft rund um Esens wodurch es viel Spannendes über die Geologie und Archäologie und damit der Geschichte der Menschen in der Gegend und der Landschaftsentwicklung rund um Esens und von Ostfriesland im Allgemeinen zu erfahren gab.
Wem Fahrradfahren allein nicht körperlicher Ausgleich genug war und die Ranger-Arbeit vor Ort unterstützen wollte, fuhr an diesem Vormittag erst mit dem Fahrrad an die Küste und baute dann mit der Rangerin Sandra Berheide vom Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Schutzzäune ab, die zu Beginn der Brutsaison aufgestellt worden waren, um das Brutgeschehen von Säbelschnäblern zu schützen.
Am Nachmittag gab es auf einem Vogelkiek die Gelegenheit, sich ein Bild über die aktuell in Bensersiel anwesenden Vogelarten zu verschaffen. Hans-Jürgen Haller vom Nationalpark Haus Wattenhuus Bensersiel und einer der aktiven Watt°N-Teamer*innen, geleiteten die Gruppe zu einem schönen Naturstrand und suchten durchs Spektiv die spannenden Spots heraus – unter anderem waren Großer Brachvogel, Regenbrachvogel und Löffler zu sehen.
Anschließend ging es für viele zum Strand von Bensersiel – mit im Gepäck waren Wikingerschach und Spike Ball, und bei Hochwasser kamen auch die Badeklamotten zum Einsatz.
Ganztägig konnte außerdem mithilfe einer Rallye Esens erkundet werden, wo es Interessantes und Kurioses über die Geschichte und Kultur der Stadt zu erfahren gab und der Kirchturm besucht werden konnte.
Am Abend kamen wir dann wieder alle in der Jugendherberge zusammen, um unser liebstes Netzwerk Watt°N den Teilnehmenden vorzustellen, die zum ersten Mal beim Jahrestreffen waren. Wir schauten auch zwei Filme, die im Rahmen des von der Umweltstiftung Bingo unterstützten Projekts „Watt°N Spirit“ produziert wurden. Nach diesem Input ging es in den tanzbaren Teil des Jahrestreffens über – zuerst versorgte uns die Band Petterson mit musikalisch und thematisch guter und mitreißender Musik – ein Song war sogar dabei, wie auf Watt°N und wattenmeerbegeisterte Menschen zugeschnitten. Warmgetanzt übernahm dann das DJ Kollektiv Badeschloss die musikalische Gestaltung. Für gute Stimmung war also gesorgt!
Am nächsten Tag hieß es dann leider schon wieder zusammenpacken und „Auf Wiedersehen“ sagen, denn das nächste Jahrestreffen kommt bestimmt! Vielen Dank an alle Teilnehmenden und alle Beteiligten für ein schönes Wochenende!