Am 21. Oktober endeten die 10. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer traditionell mit dem Zugvogelfest in Horumersiel - wir haben diese Veranstaltungsreihe natürlich wieder unterstützt wo wir konnten, unser Wissen weitergegeben, spannende Begegnungen gehabt und vielfältige Eindrücke gesammelt.
In diesem Jahr fanden bereits die 10. Zugvogeltage statt, eine Veranstaltungsreihe mit ca. 300 Veranstaltungen rund um den Vogelzug an 9 Tagen im Oktober. Der krönende Abschluss dieser Veranstaltung ist das Zugvogelfest in Horumersiel im Wangerland. Mit einem bunten Programm aus Vorträgen, Führungen, Beobachtungstürmen und Ausstellungen werden Touristen und Einheimische über den Vogelzug informiert. In diesem Jahr standen die Zugvogeltage unter dem Motto „Guinea Bissau und die Pfuhlschnepfe“. Da nachhaltige und landestypische Ernährung ebenfalls ein Aspekt war, wurde das Fest kulinarisch durch einige afrikanischen Spezialitäten bereichert.
Parallel zu den Veranstaltungen fand auch in diesem Jahr wieder ein Wettkampf zwischen den Regionen am Festland und auf den Inseln statt, bei dem alle gesichteten Vogelarten in der Woche gezählt werden. Sieger bei diesem „Aviathlon“ war am Festland das Wangerland mit 150 Arten und in der Inselwertung Borkum mit ebenfalls 150 Arten. Insgesamt wurden während der Zugvogeltage 222 Arten gesichtet - ein absoluter Rekord!
Wir beteiligen uns seit der Gründung unseres Netzwerkes an dieser Veranstaltungsreihe und freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr auf vielfältige Weise unterstützen konnten.
Während der Zugvogeltage haben wir zum Beispiel auf Norderney einige Veranstaltungen des Nationalparkhauses begleitet. Hier wurden ornithologische Kenntnisse an Besucher vermittelt, die die „Vogelkiek“ – Veranstaltungsorte aufgesucht haben, wobei besonders der starke Ringelganszug beeindruckt hat. Daneben waren die ornithologischen Radtouren und Strandspaziergänge ein Erfolg, sowie die Ostentouren, die sowohl Inselentstehung und Küstenschutz, als auch Flora und Fauna thematisiert haben. Für Martin von Watt°N, der seinen Freiwilligendienst auf Norderney verbracht hat, war es dazu eine Gelegenheit alte Freunde zu treffen, die aktuellen Freiwilligendienstleistenden besser kennen zu lernen und seine Erfahrungen zu teilen.
Auch das Nationalparkhaus Wittbülten auf Spiekeroog wurde durch Watt°N mit Führungen und Informationsveranstaltungen rund um den Vogelzug unterstützt. Hier konnten Besucher an vogelkundlichen Führungen teilnehmen, dabei ihre Artenkenntnisse erweitern oder sich als Besonderheit bei einer Abendführung konkret mit dem Zugverhalten der Tiere beschäftigen: Welche Arten ziehen in der Nacht? Wieso tun sie das? Wie orientieren sie sich dabei? – das sind nur einige der Fragen, die in der abendlichen Dünenlandschaft geklärt werden konnten.
Zum Zugvogelfest hatten wir natürlich wieder unseren Watt°N-Stand im Gepäck, haben unser Netzwerk vorgestellt und konnten einigen Besuchenden etwas über Vögel im Wattenmeer und die Vogelberingung vermitteln. Henriks Beringungsstation ist dabei schon zur festen Instanz geworden, denn hier erhalten Kinder die Chance selbst Vögel (wenn auch nur aus Filz und Holz) zu beringen. Im Anschluss konnten die Nachwuchsberinger ihren speziellen Watt°N - Ring in einer Kette oder einem Armband verbasteln. Daneben konnte man am Stand etwas über die Ernährung der Vögel im Wattenmeer lernen, wie Vögel gezählt werden und welche Gefahren von Müll für das Ökosystem Wattenmeer und seine Vogelwelt ausgehen. Weiterhin hat sich Magdalena Behrens im Namen von Watt°N in einem Vortrag über das Zug- und Nahrungsverhalten der Alpenstrandläufer und Knutts im Wattenmeer am Programm des Zugvogelfestes beteiligt. Dem Vortrag lauschten rund 25 Besucher und stellten begeistert viele interessante Fragen.
An dieser Stelle möchten wir uns bedanken bei den Nationalparkhäusern und der Nationalparkverwaltung für die gute Zusammenarbeit, die Organisation und die Chance, vor Ort unsere Begeisterung und unser Wissen zu teilen und weiterzugeben. Wir freuen uns darauf nächstes Jahr wieder dabei sein zu dürfen, denn die Zugvogeltage sind immer eine besondere Zeit in unserem Watt°N-Kalender, in der das Gemeinschaftsgefühl und die vielen Kooperationen im Wattenmeer zum Ausdruck kommen.