Zu den wichtigsten Aufgaben der Bundesfreiwilligen vom NLWKN gehört die Brutvogelkartierung, die von April bis Juli stattfindet. Deshalb wurden die aktuellen Freiwilligen während eines zweiwöchigen Seminares im März in die Methoden der Brutvogelerfassung eingewiesen. So viel zur Theorie – Praxis ist jedoch immer noch etwas anderes und somit bekamen die Norderneyer Freiwilligen bei der Ersterfassung vom 3.-7. April Hilfe von einem Watt°N-Mitglied, Simon Hummel. Da dieser schon sehr erfahren ist und sich im Gelände gut auskennt, konnte er den Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihnen wertvolle Tipps geben.
Hier ein kurzer Erfahrungsbericht der Norderney NLWKN-Freiwilligen Martin Fuhse und Britta Steger:
Am 03.04.17 startete die heiß ersehnte Brutvogelkartierung. Zusammen mit zwei Freiwilligen vom Festland fingen wir mit der Dünenkartierung im Osten an. Da die Festländer sich nicht im Gebiet auskannten, war es sehr hilfreich, dass Simon dabei war und uns Orientierungshilfe geben konnte. Er war selber Freiwilliger auf Norderney und ist immer wieder hier und kennt sich somit in den Feldkarten aus. Außerdem gingen wir zusammen mit ihm nochmal die Kategorisierung der Vögel durch. Denn bei der Kartierung wird am Verhalten der Vögel eine unterschiedliche Brutkategorie festgestellt. Es war ein sehr erfolgreicher Tag, wir konnten gemeinsam viel schaffen. Am Abend wurden die tagsüber kartierten Gebiete ausgewertet und Ergebnisse zusammen getragen.
Nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ starteten wir am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang ins feuchte Dünental, um dort die Singvögel zu erfassen. Nur am Gesang der Vögel versuchten wir, ihre Art und ihren Standort zu analysieren. Insbesondere seltene Arten wie das Blaukehlchen oder Arten die sehr leise singen lassen sich am frühen Morgen ohne störende Geräusche besonders gut erkennen. Auch hier konnten wir von Simons Erfahrung profitieren, sodass die Vogelstimmen nach zwei Tagen kein Problem mehr darstellten.
In den folgenden Tagen kartierten wir die weitläufigen Salzwiesen. Da hier Orientierungspunkte fehlten und die Salzwiesen von komplizierten Prielsystemen geprägt sind, waren wir froh, einen Ortskundigen dabei zu haben. Insbesondere das durchqueren der Priele stellt immer wieder eine Herausforderung da, da manche Gräben doch zum Versacken und zum Verschlucken von Gummistiefel neigen. Nach einer kurzen Einweisung stellte die Orientierung dann aber kein Problem mehr dar.
Wir lagen gut in der Zeit und konnten so noch die Meierei kartieren, sowie weitere Kartierungsübungen machen und einige fehlenden Orientierungspfähle neu setzen.
Alles in allem war es eine gelungene und spaßige Woche und wir konnten vieles lernen für die bevorstehende Brutsaison.
Vielen Dank an Watt°N, insbesondere natürlich an Simon Hummel für die Unterstützung!